Bei einer Turmeinrüstung an der Wiener Votivkirche konnten die Gerüstexperten von XERVON Austria mit einem kostensparenden Sondervorschlag wieder einmal ihre besondere technische Kompetenz unter Beweis stellen.
Bereits seit zwanzig Jahren rüsten die Gerüstbauexperten von XERVON Austria immer wieder Teile der Votivkirche ein. Die auftraggebende St. Josefs-Stiftung für sakrale Baudenkmäler der Erzdiözese Wien zählt zu den Stammkunden des Unternehmens. Denn der bauliche Zustand des 1879 nach 23 Jahren Bauzeit fertiggestellten Bauwerks erfordert permanente Sanierungsmaßnahmen. Die Votivkirche zählt zu den bedeutendsten neugotischen Sakralbauwerken der Welt. Sie entstand als Dankgeschenk (Votivgabe) der Bürger zur Errettung seiner Majestät, Kaiser Franz Joseph I., der am 18. Februar 1853 ein Attentat überlebte.
Heute erfordert der bauliche Zustand des Bauwerks gründliche Restaurierungsarbeiten sowohl an Fassade, Dach, Dachstuhl und Fenstern. Derzeit wird der sogenannte Dachreiter saniert – ein achteckiger Turm, der in 42 Metern Höhe genau auf dem Schnittpunkt der Dachfirste von Haupt- und Querschiff aufsitzt und 20 Meter in die Höhe ragt. An der Basis besitzt der äußerst spitze Turm einen Durchmesser von 4,5 Metern und verjüngt sich nach oben. Er besteht aus einem Stahlskelett, das mit Blechteilen verkleidet ist. Diese werden umfassend von verschiedenen Experten restauriert: Spengler, Schlosser und Metallrestauratoren sind in luftiger Höhe auf dem Gerüst tätig und benötigen eine sichere Arbeitsplattform.
Die 1879 nach 23 Jahren Bauzeit fertiggestellte Votivkirche zählt zu den bedeutendsten neugotischen Sakralbauwerken der Welt
Für Ing. Harald Sauerwein, Standortleiter Arbeitsgerüstbau von XERVON Austria, war die wichtigste Herausforderung bei dieser Rüstaufgabe der Entwurf und die Planung einer wirtschaftlich sinnvollen Aufstandsbasis für das Gerüst: „Wir hatten hier mehrere Problematiken zu beachten. Zum einen sind die den Turm umgebenden Dächer samt ihrer Schieferschindeldeckung erst vor kurzem saniert worden, sollten also durch unsere Einrüstung keinesfalls in Mitleidenschaft gezogen werden. Die Dächer verlaufen ohnehin extrem steil, so dass sie keine wirkliche Aufstellfläche geboten hätten.“ Das Bauamt der Erzdiözese hatte sich deshalb bereits auf die Montage einer recht aufwändigen und auch teuren Stahlkonstruktion als Gerüstbasis eingestellt.
Doch die XERVON-Fachleute hatten schnell eine deutlich kostengünstigere Variante im Blick: Sie haben in enger Abstimmung mit dem Statiker des Bauamtes ein Konzept entwickelt, bei dem als Aufstellbasis Gerüstgitterträger durch die Turmöffnungen geführt werden. Die darauf stehende Turmeinrüstung besteht fast ausschließlich aus leichtem Aluminiummaterial. Das Arbeits- und Schutzgerüst ist für eine Belastung von zwei Kilonewton pro Quadratmeter ausgelegt – mehr gibt auch die begrenzte Tragfähigkeit der Dachstuhlkonstruktion nicht her.
Experten am Werk: Die Gerüstbauer schaffen die Voraussetzungen, damit die Restaurateure ihre Arbeit sicher verrichten können
Eine wichtige Rolle bei diesem innerstädtischen Sanierungsprojekt spielte auch die Logistik: „Es war von vornherein klar, dass während der gesamten Rüstzeit ein Mobilkran vor Ort sein musste, der sukzessive mit der Montage das komplette Gerüstmaterial in die Höhe bringt. Die exponierte Lage des Dachreiters und fehlende Lagerflächen auf dem Gerüst ließen keine andere Möglichkeit“, erklärt Ing. Harald Sauerwein den relativ aufwändigen Materialtransport nach oben. Den gleichen Weg wird das Gerüstmaterial bald wieder nach unten nehmen, denn die Sanierungsarbeiten sollen bereits nach drei Monaten beendet sein. Dann ist wieder ein erfolgreicher Schritt getan, die Votivkirche zu erhalten. Allerdings nur ein kleiner, denn der zeitliche Gesamtaufwand der Außensanierung der Votivkirche wird vom Bauamt der Erzdiözese Wien auf rund 20 Jahre Bauzeit und 32 Millionen Euro Kosten geschätzt. Da wird es für die XERVON-Gerüstbauexperten sicherlich noch manche weitere Gelegenheit geben, ihrem guten Ruf gerecht zu werden.
Clevere Konstruktion und ausgefeilte Logistik zeichnen dieses besondere Projekt aus